Das Prinzip: Ein lichtdichter Kasten - "Camera Obscura" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "dunkle Kammer" - ist mit einem kleinen Loch versehen und wird deshalb oft kurz als Lochkamera bezeichnet. Durch das Loch (Blende) wird das Bild von außen auf die Rückwand des Kastens (Zimmers) projiziert, allerdings auf dem Kopf stehend (jedoch nicht seitenverkehrt) aber farbig und live!
Der Fotoapparat und das menschliche Auge arbeiten nach diesem System.
Auch ohne Elektronik, die uns heute in Massenartikeln z.B. der Videotechnik entgegentritt, ist es mit einfachsten Mitteln (dunklen Raum, Loch, Spiegel, weiße Platte) möglich, ein bewegtes und farbechtes Bild wiederzugegeben.
Geschichtliches zur Camera obscura:
Camera Obscura's dürften zu den ältesten Entdeckungen der Menschheit gehören.
Bereits Aristoteles (384 bis 322 v. Chr.) beschrieb in seinem Werk "Problemata" diese Erscheinung und erkannte, daß das Licht von der Sonne zum Loch und von diesen zur Erde einen Doppelkegel bildet und deshalb die Sonnensicheln verkehrt herum abgebildet werden. Ohne zu ahnen welche Bedeutung diese Entdeckung in der Zukunft haben wird, hatte Aristoteles das Grundprinzip der Camera Obscura erkannt und beschrieben.
Der Engländer Roger Bacon (1214-1294) befaßte sich sehr eingehend mit den Erscheinungen von Sonnenfinsternissen und baute funktionstüchtige Apparate in Form von Camera Obscura's.
Eingehender befaßte sich Leonardo da Vinci (1452-1519) mit den Erscheinungen in der Camera Obscura. Im Rahmen seiner Untersuchungen über das Licht und die Optik fertigte er auch die ersten zeichnerischen Darstellungen zur Camera Obscura und deren Strahlengang an. Leonardo da Vinci war es auch der erkannte, daß unser Auge wie eine Camera Obscura aufgebaut ist.